Ist die Katze aus dem Haus, dann tanzen die Mäuse


Einer meiner Vorsätze (welches waren denn die anderen? ;-)) zum Jahresbeginn war es, mich etwas mehr um meinen Blog zu kümmern.

Er verwahrlost ja regelrecht! Wenn ich da an frühere Zeiten denke….

Aber wie ich schon in meinem letzten Beitrag geschrieben hab, komm ich einfach während der Woche nicht dazu. Vielleicht nachts? Mal sehen.

Jetzt hab ich die erste Woche nach den Weihnachtsferien wieder gearbeitet. Meine Lieben hatten noch frei und konnten noch alle zu Hause bleiben. Das war schon ein seltsames Gefühl für mich, morgens aus dem Haus zu gehen und zu wissen, die sind alle noch da. Am ersten Abend dachte ich mir, jetzt wirst du bestimmt mit einem tollen Abendessen überrascht. Pff-Pustekuchen…Der Beste lag auf dem Sofa und schlief, der Rest saß auf dem Sofa und spielte mit den Handys rum.

Ich habe keine Mine verzogen, kein Wort gesagt, doch ich kochte innerlich vor Wut. Ich habe mich still und heimlich in die Küche verzogen und Abendessen gemacht.

Durch das Geklimmpere der Töpfe tauchten sie dann nacheinander auf, und setzten sich zu mir an den Tresen in der Küche und schauten mir zu.

Kind:“Wie war dein Tag, Mama? Wieso bist du denn schon da? Solltest du heute nicht später kommen? “

Ich:“Nein, das ist morgen. Und mein Stundenplan hängt dort auf!“

Kind:“Papa muss dir gleich noch was erzählen. Was ganz tolles!“

Ich: „Ihr habt ja Ferien. Nutzt sie gut.“

Der Beste erscheint in der Küche.

Beste: „Wieso bist du denn schon da? Ich wollte doch was kochen!“

Ich: „Och du hast doch Ferien. Ruh dich aus!“ (Ironisch gemeint-hat er aber nicht verstanden)

Bester: „Ich habe heute ein Auto gekauft. Kind 1 und ich fahren jetzt dorthin und schauen uns den Wagen an. Das war so ein Stress! Ich musste so viele Wagen vergleichen,…Können wir bald essen?“

Ich: „Was für ein Auto? Und wohin werdet ihr fahren? Ja, das Essen ist fertig!“

Wir setzten uns an den Tisch. Ich wurde noch etwas von meinem Tag ausgefragt, es wurde Interesse an meiner Person gezeigt. Als die Beiden fertig mit dem Essen waren, erhoben sie sich, weg waren sie.

Ich muss dazu sagen, dass wir eigentlich geplant hatten, dass wir jetzt im Frühjahr ein neues Auto für mich/die Familie kaufen sollten. Und mein Bester das Auto, mit dem ich jetzt täglich zur Arbeit fahre, als Auto für seine Hobbys(Jagd) benutzen kann. Zur Zeit ist es so, dass, wenn er das Auto am Wochenende für die Jagd braucht, es montags total versifft ist. Dann muss ich es erst mal wieder ein wenig fahrtauglich machen. Meist mach ich das Montagsnachmittags. Und wenn er dann samstags und sonntags unterwegs ist, muss ich zu Hause bleiben. Das ist natürlich doof. Aber mittlerweile habe ich am Wochenende so viel zu tun, dass es mir gar nicht mehr auffällt. Natürlich ist das auch eine Sache der Organisation.

Mein Bester hat einen Firmenwagen, mit dem er natürlich am Wochenende nicht fahren darf. Mein Sohn (Kind1) hat ein Auto, die Tochter wird auch demnächst eins bekommen.

Also, so sass ich am Montagabend da und war so sauer. Die beiden hatten nämlich kein Auto für mich/Familie gekauft, sondern irgend so einen Caddy, der jetzt noch ausgebaut werden soll und dann soll das das Auto meines Mannes werden.

Mein Sohn(Kind1) ist natürlich auch aus dem Häuschen. Der ist froh, dass wir jetzt so einen Wagen haben, dann kann er seinen Wagen schonen. Boah, wenn ich das höre!

Ich sass auf dem Sofa und hoffte, dass dieser Wagen ein Fehlgriff sei! Ich hoffte es so sehr!

Doch ich hatte sich zu wenig gehofft. Da kamen meine beiden Männer mit strahlenden Gesichtern ins Wohnzimmer. Ich brauchte nichts zu fragen. Ich habe auch nichts gefragt. NICHTS!!

Doch, ich hab gefragt, wie das Wetter jetzt sei.

Die beiden setzten sich wieder vorm PC und ich ging ins Bett.

Am anderen Morgen. Ich musste ja früh raus. Als ich aus der Dusche kam, war das Frühstück schon fertig. Überraschung. Ich frühstückte mit meinem Besten. Wir sprachen über alles, nur nicht über das blöde Auto.

Als ich das Haus verlies sagte ich noch zu ihm: „Und welche Überraschung hast du heute Abend für mich bereit?“ Ich war noch immer so sauer.

Es war kurz nach 20.30 Uhr als ich am Dienstag nach Hause kam. Es herrschte Bombenstimmung im Haus. Die Wohnung war tiptop. Der Beste war bester Laune. Er erzählte mir sofort, was er tolles für mich gefunden hätte. Ich hatte ihn nämlich vor ein paar Tagen gebeten was für mich im Internet zu recherchieren, da ich nicht dazu komme. Dass er den ganzen Tag im Internet verbracht hätte…Ich müsste das sofort schauen. Er liess mir fast nicht die Zeit, meinen Mantel auszuziehen.

Es war mir fast unheimlich, die gute Laune, den Wein, den ich sofort bekam…

So haben wir fast den Rest des Abends im Internet verbracht, und ich bin dann auf dem Sofa eingeschlafen. Der Beste hat mich auch nicht geweckt.

Am Mittwoch war ich schon am späten Nachmittag zu Hause. Meine Laune war immer noch nicht gut. Und dann sah ich ihn: ein rotes Etwas! Ich habe nichts gesagt. Es stand in der alten Garage, wo ich so gut wie nie hineingehe. Die Tür stand offen.

Kind1: „Bist du ihn schon schauen gewesen?“

Ich: „Nein. Werde ich auch nicht.“

Kind1: „Mama. Ich versteh dich nicht. Warum bist du so schlecht gelaunt?“

Ich: „Mein Sohn, ich glaub, dass du mich nie verstehen wirst. Du bist ein Mann. Aber ein Autokauf ist nicht das gleiche, als würdest du dir ne neue Hose oder ein neues PC-Spiel kaufen. Da müsste man schon vorher drüber reden und den Zweck der Sache besprechen.“

Kind1: „ich find das lustig, wie du dich aufregst!“

Den Rest der Woche verbrachten die Beiden damit, das Auto zu verzollen  anzumelden und zu versichern.  Mehr haben sie nicht getan.

Bis heute ist die Laune noch immer eisig. Der Beste bemüht sich. Aber ich kann nicht über meinen Schatten springen.