Neue Arbeit?


Ja, es ist nun soweit. Nach ca. 8 Jahren fusionieren wir mit einer anderen Zweigstelle. Es ist ein riesen grosses Gebäude während den letzten Jahren entstanden, in dem wir nun einziehen werden.

Was war das für eine Vorbereitung auf diesen Tag.

Die Vorbereitungen haben schon vor 4 Jahren begonnen. Zuerst mussten wir uns mal alle kennenlernen, es wurden gemeinsame Ausflüge gemacht, Supervisionen abgehalten, Arbeitsgruppen organisiert.

Man stelle sich vor, jetzt haben wir 8 Jahre ganz autonom gearbeitet, der Chef war telefonisch zu erreichen und schaute einmal alle 14 Tage bei uns rein.

Und jetzt?

Werden 35 Personen zusammen arbeiten, in einem riesigen Gebäude.

Schon alleine der Umzug war eine grosse logistische Herausforderung.

Es sind noch nicht alle Möbel, alle Gebrauchsgegenstände installiert, die wir schon vor Monaten bestellt haben. Wir haben improvisiert.

Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, jetzt täglich dort zu arbeiten. Es kommt mir vor, als ob ich eine neue Arbeitsstelle anfangen würde. Obwohl es doch scheint, dass es die gleiche Arbeit ist, die ich die letzten Jahre gemacht habe. Trotzdem wird alles anders sein. Es ist eine Challenge. Ob ich damit fertig werde, keine Ahnung: Neues Gebäude, neue Arbeitskollegen, neue Arbeitsabläufe, alles neu!

Schlaflos


Es ist 2.00 Uhr nachts und ich kann nicht schlafen.

Wenn ich so schlaflos im Bett liege, dann kommen sie, die Gedanken. So viele Gedanken, wo ich eigentlich denke, warum kommen gerade diese Gedanken?

Ich hatte jetzt drei Wochen frei, Urlaub. Und ich kann sagen, dass ich urlaubsreif war. Was habe ich diesem Urlaub entgegengefiebert – und jetzt ist er vorbei. Montag geht es wieder los. Kann ich denn Montag zu meinen Kollegen sagen, dass ich einigermassen erholt bin? Na ja! Ich habe fünf Bücher gelesen, war einige Male mit meinem Mann ins Restaurant, habe das heisse Wetter genossen. Das wars. Es ist schon in Folge das dritte Jahr, dass wir nicht verreist sind. Diese Jahr war der Grund ein kleiner Welpe, der vor fünf Wochen bei uns eingezogen ist.

Und es ist noch etwas geschehen: Ich darf mich jetzt Grossmutter/Oma nennen. Ich hatte das Kleine bis jetzt zweimal im Arm: das erste Mal im Krankenhaus und das zweite Mal, als ich per Zufall kurz etwas zu der jungen Familie vorbei bringen sollte.

Jeder fragt mich, was verändert denn jetzt dieser Zustand bei dir?

Und ich horche in mich hinein: nichts hat sich verändert. Ich halte mich ganz zurück. Ich gehe nur zu der jungen Familie, wenn ich gerufen werde. Und bis jetzt bin ich noch nicht gerufen worden. Ist vielleicht auch besser so! Es heisst ja, wenn man nichts hört von den Kindern, geht es ihnen gut.

Ich kann da einfach nicht über meinen Schatten springen. Als ich in der Situation war, als mein erstes Kind geboren worden war, da war die Schwiegerfamilie immer anwesend. Und ich habe es gehasst! Ich glaube, dass diese Zeit mich sehr geprägt hat und immer noch prägt. Denn ich möchte keine übergreifende, all gegenwärtige, allesbesser wissende Grossmutter/Oma sein.

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Eben hatte ich eine heftige Diskussion mit der frisch gebackenen Urgrossmutter (meine Mutter). Sie kann überhaupt nicht verstehen, was ich für Gedanken habe. Ich solle doch einfach zu der jungen Familie hingehen… Nein, einfach hingehen – das mach ich schon mal gar nicht! Ich schreibe jeden Morgen eine WhatsApp – Nachricht, in der ich frage, ob alles in Ordnung ist, ob was gebraucht wird. Und jeden Morgen kommt die gleiche Antwort: alles ist in Ordnung, wir brauchen nichts!

Also, ich werde abwarten. Ich habe Zeit! Es wird sich alles fügen!

Meine erste Quarantäne


Tja, 10 Tage Quarantäne liegen hinter mir.

Es war sehr eintönig, nur mit einem Ziel : Freitag, darf ich wieder zur Arbeit.

Aber da die Chefin sehr vorsichtig ist, verlangte sie noch einen Test von mir. Das negative Resultat bekam ich am Donnerstag. Meine Freude war gross. Doch auch die Chefin der Tochter verlangte einen Test.

Ich ging am Freitag zur Arbeit, die Tochter zum Test.

Samstagmorgen hörte ich einen Schrei: der Test der Tochter ist positiv.

Oh je, was nun.

Natürlich wurde sofort mit der Arztpraxis telefoniert. ( ich war schon froh, dass die an einem Samstagmorgen zu erreichen waren)

Was die Ärztin da von sich gab, fand ich so gar nicht toll. Wiederum 10 Tage Quarantäne. Die Tochter soll sich von uns isolieren. Eigentlich sollte die Tochter nächste Woche ausziehen, aber das wird sich höchstwahrscheinlich verschieben. Ich weiss es nicht.

Also habe ich an diesem Samstagmorgen nochmals die Chefin angerufen, und ihr von meinem Pech erzählt. Sie war natürlich nicht sehr erfreut, aber wir sind ja bestimmt nicht die ersten und die letzten, denen so etwas passiert. Dann erzählte sie mir, dass eine Kollegin gekündigt hätte, da sie so eine Angst vor der ganzen Situation hätte. Und dann wieder der ganze Papierkrieg, den ich jetzt wieder bewältigen musste. Hier ein contacttracing und dort einen Fragebogen….Das nimmt unwahrscheinlich viel zeit in Anspruch.

Eigentlich sollte ich ab kommenden Montag eine Woche Urlaub haben. Auf diese Woche freue ich mich schon seit Wochen. Was wird das für ein Urlaub? Ein Quarantäneurlaub? Diese paar Tag bekomme ich natürlich gut geschrieben und kann den Urlaub nachholen. Trotzdem.

Ich möchte wieder ein normales Leben.

Was mir am meisten fehlt, sind die sozialen Kontakte. Hätte ich nie gedacht. Vielleicht schreibe ich deshalb wieder. Mal sehen, wo es hinführt.

Ich wünsch euch was!

Ich kann es nicht mehr hören….


Dieses C Wort.

Der Sohn letztens morgens um 5 Uhr, klopft an die Schlafzimmertür. Ihm ginge es nicht gut. Er könne nicht arbeiten…Ich morgens um halb 6 mit ihm seinen Firmenwagen zum Kollegen gebracht.

An diesem Tag war ich zum Homeoffice verdonnert worden. Das sollte sicher so sein.

Der Sohn war auf seinem Zimmer, es war still, ob er schläft?

Nachdem sehr stressigen Vormittag, mit Videokonferenz, Telefonaten…machte ich dem Sohn und mir ein leichtes Mittagessen. Wir beide haben zusammen gegessen, das ist bestimmt schon seit drei Jahren nicht mehr vorgekommen.

Er würde nichts schmecken, sein Kommentar.

Mmh…ich ging zur Küche, öffnete den Kühlschrank, nahm alles heraus, was irgendwie einen Geschmack hatte. Von Senf, bis saure Gurken über Honig.

Er hatte keinen Geschmacks-und Riechsinn mehr.

Er solle den Arzt anrufen, riet ich ihm. Er rief an und eine sehr gestresste Sekretärin antwortete ihm, dass die Frau Doktor ihn zurück rufen würde.

Ich setze mich wieder am PC und ahnte schlimmes.

Frau Doktor rief an und schickte ihn zum Test für den kommenden Tag.

Was tun? Ich sagte meiner Chefin bescheid, die mich sofort aufforderte mich testen zu lassen. Gesagt, getan. Am folgenden Morgen fuhren wir zwei, natürlich getrennt, zu den Teststationen.

Heute kamen die Ergebnisse. Sohn positiv, ich negativ. Ich bin trotzdem bis nächsten Mittwoch in Quarantäne. Wenn ich denn keine Symptome zeige, darf ich Donnerstag wieder zur Arbeit.

Und der Sohn? Er ist putzmunter. Hat keinen Schnupfen mehr, kein Husten. War heute zum Arzt. Und was hat dieser wohl zu ihm gesagt? Du kannst Montag wieder zur Arbeit. Ja, er hätte keine körperlichen Beschwerden mehr, er könne gehen und wäre auch nicht mehr ansteckend. War sprachlos.

Ich habe daraufhin natürlich den Arzt angerufen, und mal nach Erklärungen gefragt. Muss nicht noch ein neuer Test? Warum muss ich in Quarantäne und er zur Arbeit? Ich versteh die Welt nicht mehr. Die Ärztin meinte, das sei doch alles so logisch und nachvollziehbar. Ähhm, für mich aber nicht.

Gut , dann machen wir es so. Der Sohn wird die nächsten Tage bei der Freundin bleiben, und ich mach schön Home Office von zu Hause.

Es ist doch eine sehr seltsame Zeit.

Arbeitsalltag


Leute gibts…Eltern gibts…

Seitdem ich dort arbeite, frage ich mich, was aus dieser Generation werden soll. Ich habe mehr Probleme mit den Eltern, als mit den dazu gehörenden Kindern.

Immer diese Sonderbehandlungen, immer diese Extras. Was geben wir für ein Vorbild ab?

Wie habe ich meine Kinder nur erzogen?

Gut, ich hatte das Glück, dass ich nicht abhängig war, von Kitas, von Kinderhorts…

Ich konnte die ersten Jahre zu Hause bleiben. Hatte die Grosseltern in der Nähe.

Doch wäre ich auch eine solche Mutter gewesen? Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um den Kindern einen tollen Tag zu schenken.

Aber was bringt das, wenn die Eltern nicht mitspielen. Auf unserem Familienfest am Samstagmittag (es gab gratis Mittagessen und Getränke) waren von 58 potentiellen Familien nur 8 Familien anwesend. Was sagt uns das? Unsere Arbeit wird nicht gewürdigt. Wochenlang haben wir dieses Fest vorbereitet. Ob es noch eine Wiederholung gibt? Ich bin nicht dafür.

Und trotzdem tun wir täglich unsere Arbeit, gewissenhaft.

Wir sind da von 7 bis 19 Uhr, täglich. Planen schon Wochen im vorraus. Aber das scheint alles normal zu sein. Trocknen Tränen, trösten,… Werden am Ende des Tages gefragt, ob das Kind geschlafen hat, denn es soll müde sein, wenn Mama es holen kommt.

Die Frau des Jägers


Wie ihr vielleicht wisst, ist mein Göttergatte Jäger. Jäger mit Leib und Seele. Das nun seit 20 Jahren.

Als er den Gedanken vor etwa 20 Jahren hatte, den Jagdschein zu machen, hatte ich nichts dagegen. Es war tiefer Winter, die Abende waren lang, er lernte und lernte.

Bis dahin war ich noch nie in den Dunstkreis der Jägerschaft gewesen. Ich wusste nicht, was da auf mich zukam.

Nach der bestandenen Prüfung musste ein Revier, Gewehre, die passenden Tarnklamotten her. Ich beobachtet das Treiben meines jagenden Göttergatten nur. Das war in dieser Zeit nicht so einfach für uns, das finanzielle. Weil die Anfangszeiten als Jungjäger sind nicht gerade preiswert. Ich liess ihn gewähren.

Dann hatte er endlich sein Revier. Und das Drama fing an. Das Revier lag etwa 50km von uns entfernt, und wir hatten nur einen Wagen.

Im Sommer fuhr er sofort nach der Arbeit zum Ansitz, kam spät nach Hause. An den Wochenenden war er immer weg. Und ich war zu Hause und die Kinder noch klein. Damals ging ich noch nicht arbeiten.

So ging das etwa 2 Jahre. Er wechselte das Revier. Dieses Revier, wo er heute noch jagd, liegt nur etwa 5km von uns.

Es musste ein zweites Fahrzeug her. Ich fing zu arbeiten an, durch die Schichtarbeit musste ich auch am Wochenende arbeiten.

Ich glaub ihm war das ganz recht, ich war jedes zweite Wochenende nicht da, hatte viel Spätschicht, bekam viele Jagdaktivitäten nicht mit.

So ging das 12 Jahre. Ich wechselte die Arbeit, auch weil mir die Wochenendarbeiten sehr auf den Geist gingen. Jetzt hab ich am Wochenende frei, doch wo ist der jagenden Göttergatte? Von April bis Dezember jedes Wochenende zur Jagd. Während des Sommers, wenn es lang hell ist, auch abends. Aber da ist nicht nur die Jagd, da sind auch Unterhaltsarbeiten im Wald. Und dann die Treib- und Ansitzjagden…

Aber was kann ich sagen? Ich habe mich dran gewöhnt. Allein am Wochenende zu sein. Ich freue mich sogar für ihn, wenn er müde und zufrieden von einem Jagdgang nach Hause kommt. Wenn ich sehe, dass er wieder gestresst von der Arbeit kommt, schick ich ihn in den Wald.

Gut, ich habe immer frisches, gesundes Fleisch in der Tiefkühltruhe. Doch es braucht Zeit es zuzubereiten. Das kann ich nicht schnell, wenn ich abends erst um 20 Uhr nach Hause komme. Und am Wochenende, wenn ich dann ein wenig mehr Zeit habe, den ganzen Morgen in der Küche verbracht habe, dann weiss ich nicht wann der jagende Göttergatte denn nun nach Hause kommt. Wenn er dann so gegen 13 Uhr kommt, läutet während des leckeren Essens meist schon sein Telefon oder es piept nur so vor sich hin. Natürlich ist dann schon wieder ein anderer Jäger an der Strippe und fragt nach, wie der morgendliche Jagdgang denn so war…oder man macht sofort einen neuen Termin für den Abendansitz aus. Dann ist der jagende Göttergatte schon gegen 16.00 wieder weg.

Und dann kommt die Zeit von Januar bis April/Mai. Dann ist jagdfrei. Was macht man dann? Meine Wochenenden sind mittlerweile so verplant, dass ich mir schon denke, was macht er hier?

 

Zufrieden?


Ahh, ich habe jetzt eine Woche Ferien. Und was mach ich, wenn man eine Woche frei hat?

Ich geniesse es, den ganzen Tag mal nicht zu reden. (Was ich ja sonst den ganzen tag machen muss)

Ich habe mir soviel vorgenommen. Mal sehen, ob ich alles erledigt bekomme. Ich geb es zu, ich bin ein wenig überfordert mit der ganzen Situation mittlerweile. Die lange Abwesenheit, die langen Fahrten und das schlechte Gewissen.

Ich weiss nicht, wie es anderen berufstätigen Frauen geht. Ich habe das Gefühl jeglichen Kontakt zur Aussenwelt zu verlieren. Meine Tage/Wochen sind voll durchgeplant. Es bleibt keine Zeit mehr für Extras. Im Frühjahr habe ich mit Sport (EMS Training )angefangen. Jede Woche eine Stunde. Aber ich musste es leiden wieder abbrechen, da ich nur gehetzt dort ankam, und wieder was anderes auf der Strecke blieb. Schade.

Einfach sich mal abends treffen, geht nicht. Ich bin einfach zu müde und habe noch 1000 Sachen zu tun. Wenn ich abends gegen 20 Uhr nach hause komme, kann ich mich nicht hinsetzen, sonst schlaf ich ein. Also setz ich mich nicht, und tu noch was.

Meine Haushaltsperle, die einmal pro Woche kam, ist operiert worden. Und eine neue? Woher nehmen?

Ich habe den Eindruck, dass ich immer, wenn ich hier schreibe, total negativ rüberkomme. Dass ich nur rummotze. Das möchte ich eigentlich nicht. Aber wo sind alle die positiven Ereignisse, Erlebnisse? Seh ich sie nicht mehr?

Von meinem Arbeitsalltag könnte ich bisschen erzählen, das nervenraubenden Miteinander, oder auch die schönen Momente, die ich manchmal mit den Kollegen und Klienten hab. Aber mich beunruhigt es immer, dass man mich erkennen könnte. Das möchte ich auf keinen Fall.

Sommer 2018


Und schon ist es wieder 3 Monate her, dass ich hier erschienen bin…

Was war das doch eine tolle Zeit, die letzte Zeit. Irgendwie kommt es mir vor, wie die Ruhe vor dem Sturm.

Der Sommer war mit viel Arbeit belegt, natürlich kamen noch der Urlaub und ein grosses Familienfest dazwischen.

Der Urlaub in Kroatien war toll. Kroatien kann ich wirklich nur empfehlen. 2 Wochen haben wir dort verbracht. Wir haben eine Rundreise durchs Land gemacht, eine kleine Bootstour von 2 Tagen, einfach die Seele am Pool baumeln lassen, viel gelacht und sogar abends in einer sehr steifen Hotelbar getanzt. Es war einfach perfekt. Wir haben das gebraucht. Und ich glaube sogar, dass der Zauber dieses Urlaubs jetzt noch nachwirkt.

btr

Sofort nach dem Urlaub musste ich mit meiner Schwester das Event des Jahres planen: die Goldhochzeit unserer Eltern. Anfang des Jahres meinte meine Mutter noch, dass sie dieses Fest nicht feiern wolle, doch mein Vater hat sie überzeugt. So kam es, dass mein Vater meiner Schwester und mir das Datum der Festlichkeiten Anfang August mitteilte: das Fest sollte am 15. September stattfinden. Boah, 6 Wochen für die Vorbereitungen…und das bei vollen Arbeitstagen.

Aber es war ein tolles Fest. Wir haben alles zeitig organisiert vom Gottesdienst, über eine Hochzeitszeitung bis hin zum Orchester. Das beste waren aber Interviews mit Weggefährten, die die beiden die letzten 50 Jahre begleitet haben. Einige waren dabei, die sie schon jahrelang nicht mehr gesehen haben. Diesen Film haben wir dann abends während der Feier gezeigt. Begonnen haben wir den Film mit einer Erklärung der jüngsten Enkel zum Thema „Goldhochzeit“. Nach dem Motto: „Was feiern Oma und Opa eigentlich für ein Fest?“ Das war schon süss anzusehen, was ein 4 und 6Jähriger sich darunter vorstellen. Alle haben getanzt, gelacht und hatten sich viel zu erzählen. Natürlich ist so ein Tag auch sehr emotional. Man reflektiert über sich und die anderen. Einige Tränen sind schon geflossen.

Und jetzt bin ich wieder voll im Berufsalltag drin. Neue Kollegen, neuer Stundenplan. Es hat einiges geändert. Zu welcher Seite? Ob positiv oder negativ?

Ich habe in letzter Zeit oft die Gedanken : WAS TU ICH HIER? Und das empfinde ich nicht als positiv. Manchmal ertappe ich mich dabei: LASS SIE DOCH EINFACH MACHEN, MIR DOCH EGAL. MACH DEINE ARBEIT UND GEH NACH HAUSE.

Aber so bin ich normalerweise nicht. Wenn ich was tu, was organisiere, dann mit Leib und Seele, mit vollem Einsatz. Ich glaub, es kommt daher, dass ich niemanden habe, mit dem ich mich mal über die Arbeit unterhalten, mich mal auskotzen kann. Klar, erzähl ich was zu Hause, aber die können das nicht nachvollziehen. Naja, kommt Zeit, kommt Rat.

 

 

Viele Baustellen


Letztens wurde ich gefragt, wann ich denn noch einmal bloggen würde.

Naja, da bin ich.

Ich würde so gerne regelmässiger (also mindestens 1x Woche) hier meine grossen und kleinen Geschichten, meine grossen und weniger grossen Abenteuer mit euch teilen.

Aber ich habe leider keine Zeit.

Oder könnte ich mir die Zeit nehmen? Vielleicht, jetzt habe ich sie ja auch. Ich habe sie mir jetzt gestohlen. (Auf der Arbeit, wo ich eigentlich was nützliches tun müsste).

Wenn ich abends zwischen 18 Uhr und 20.30 Uhr nach Hause komme, dann bin ich fertig mit der Welt, so glaube ich es. Wenn ich Pech habe, muss ich noch das Abendessen machen, noch Wäsche…. Mein Göttergatte liebt es überhaupt nicht alleine zu essen. „Ich versteh das nicht“ Ich wäre schon glücklich, wenn er schon gegessen hätte und die Küche wäre geräumt. Aber dem ist nicht so. Ich esse ja auch abends nicht mal was.

Was kann ich sonst noch erzählen:

Von meiner Arbeit: Ich bin jetzt fast 2 Jahre hier. Es waren schöne Tage und nicht so schöne Tage dabei. (z.B. Haben 3 Kolleginnen innerhalb von einem Monat die Diagnose Krebs erhalten) Das bedeutete für uns alle, dass wir viele Überstunden machen mussten. Mittlerweile hat sich die Situation ein wenig entschärft. Wir haben neues Personal. Aber dieses neue Personal muss sich mal finden, muss eine gemeinsame Basis schaffen. Und das ist nicht ganz so einfach. Ich sag nur: arbeiten in einem Frauenteam.

Seit letzter Woche habe ich wieder einen freien Tag. Das war das letzte halbe Jahr nicht so. Da habe ich die 32 Std/Woche gemacht, mit jeweils 3 Stunden Fahrt zum Arbeitsplatz.

Tja, was macht man nicht alles, wenn einem die Arbeit gefällt.

Und hier zu Hause:

Meine Kinder leben noch immer im Hotel Mama, gehen zwar beide arbeiten, haben ihre Beziehungen, aber wollen einfach nicht ausziehen. Wenn ich noch irgend eine Hilfe davon hätte, würde ich ja nichts sagen. Aber so: der Kühlschrank wird immer gefüllt, und zwar von mir, die eigentlich keine Zeit hat. Die Wäsche ist immer frisch gemacht, und zwar von mir, die eigentlich keine Zeit hat. So könnte ich noch einige Beispiele geben.

Mein Göttergatte: Er geht noch immer zur Jagd, geht freudig jeden Tag aus dem Haus und hilft mir, wo er kann, wo ich es will.

In 8 Wochen haben wir beide zusammen drei Wochen Urlaub. 11 Tage davon werden wir uns vom Hotel Mama verabschieden.

Wir beide brauchen den Urlaub. Da ich immer so spät nach Hause komme, haben wir fast gar keinen Kontakt mehr. Das Nötigste wird zwischen dem Zubettgehen meines Göttergattens und meiner Ankunft zu Hause besprochen. Wir haben einfach keine Zeit mehr. Und am Wochenende : dann haben wir so viel zu tun.

Auf jedenfall bin ich froh, dass ich eine Putzfee gefunden hab. Sie kommt jeden Freitagnachmittag und reinigt meine Wohnung. Aber nicht die Etage der Kinder. Erst waren sie ein wenig angepi..t, als ich ihnen mitteilte, dass unsere Fee nur Wohnzimmer, Küche, mein Schlafzimmer und mein Bad putzt. Ich sagte ihnen, wenn sie oben geputzt haben wollen, dann müssten sie das mit der Fee besprechen und selbst bezahlen. Es nie wieder jemand davon geredet.

Ich bin froh, dass ich gleich ins Wochenende starten darf. Mein Tag dauert noch bis 19.00 Uhr, dann noch 1,5 Std Fahrt und das Wochenende ist da.

Heute hatte ich einen sehr anstrengenden Tag. Der Morgen begann damit, dass ich Mitglied in einer Prüfungskommission bin. Während dieser Prüfung werden junge Leute(Studenten) getestet, ob sie fähig sind ins Arbeitsleben zu starten. Dazu mussten sie eine Arbeit schreiben. Diese Arbeit mussten sie heute morgen mündlich vorstellen vor einer Jury. Die Jury stellt sich zusammen aus ihrer Tutorin, einer Professorin und aus einer Fachfrau (ich). Ist immer sehr spannend so etwas zu machen. Die jungen Leute haben das gut gemacht, viel besser, als ich es erwartet habe, denn die schriftliche Arbeit war nicht so gut.

Wenn ich solch eine Aufgabe, wie diese Prüfung annehme, bedeutet das immer Mehrarbeit für mich. Aber ich mach es gerne.

So, und jetzt muss ich noch etwas tun.

Bis später

 

Lustig ist das Weihnachtsleben..


Die erste Woche meines Weihnachtsurlaubes ist schon fast vorbei.

Der Weihnachtsbaum steht seit gestern.

Das Weihnachtsmenu steht nun auch fest. Ich habe eben mal überlegt, was ich am „Heiligen Abend“ so kochen werde. Wir werden zu dritt sein. Zuerst wollte ich Raclett machen, aber das ist doch für drei Personen einfach zuviel Aufwand. Jetzt mach ich eine Rehkeule. Für uns ist das eigentlich nichts besonderes, da mein Mann ja der Jäger ist, und ich das Fleisch ja immer vorrätig habe. Ich versuch nur immer andere Rezepte. Mittlerweile bin ich schon ein Profi im Wild-kochen (kann man so sagen)

Wenn ich dann jetzt zur Weihnachtszeit die Preise für eine Hirschfilet beim Metzger sehe, und wenn ich sehe, was die Jäger beim Grosshandel für einen ganzen Hirschen bekommen, dann schlackere ich mit den Ohren. Bsp. Grosshandel gibt dem Jäger für ein Reh in der Decke 5,50 Euro/kg. Und ein Filet vom Reh kostet dann beim Metzger 49 Euro/kg. Aber das ist ein anderes Thema.

Am ersten Weihnachtstag trifft sich die ganze Sippe bei meinen Eltern. Ich werde die Suppe kochen, ein Meerrettichschaumsüppchen mit süssem Topping. Darauf freu ich mich schon.

Die letzten Tage hier zu Hause habe ich nur die Seele baumeln lassen, das Nötigste getan, wie z.B. meinen Liebsten nachgeräumt, … War das so geplant?

Ich/Wir hatten eigentlich nichts geplant! Nichts, wie wir unsere gemeinsame freie Zeit gemeinsam verbringen sollten/wollten. Muss man die denn gemeinsam verbringen? Steht das irgendwo geschrieben?

Mein Göttergatte verlässt ganz heimlich noch vor Sonnenaufgang das eheliche Schlafgemach, macht Frühstück, geht sogar noch Brötchen holen und verschwindet in Richtung Wald. Meist kommt er dann am frühen Nachmittag nach Hause, isst irgend etwas und verschwindet wieder bis es stockfinster ist. Am Abend schläft er dann schon um 8 auf der Couch ein. Ich frage schon nicht mehr wie gross ihre Strecke gewesen ist, ob ein Wildschwein sich verlaufen hat…bin nur immer froh, wenn die Hunde mit nach Hause kommen.  Ja, ich sage gar nichts mehr. Die Stimmung meinerseits ist eher eisig bis frostig.  So geht das jetzt schon seit letztem Freitag, also seit 7 Tagen.

Man gewöhnt sich an alles. Auch daran.

Meine Kinder sind noch zur Arbeit. Also bin ich den ganzen Tag allein zu Hause. Was habe ich mir früher gewünscht, dass wir (mein Göttergatte und ich) mal sturmfreie Bude haben. Und jetzt haben wir sie, und wissen nichts damit anzufangen. Doch mein Göttergatte weiss genug damit anzufangen.

Mittlerweile vermisse ich sogar meine Arbeit. Ist das nicht schrecklich?

Mal sehen, wie sich die nächste Woche entwickelt.

Ich wünsche trotzdem ein frohes Fest!